Für euren großen Tag müsst ihr viele Vorbereitungen treffen. Den feierlichen Auftakt der Hochzeit bildet eure Freie Trauung. Und dafür gibt es Einiges zu organisieren. Damit ihr Brautpaare hier nicht den Überblick verliert und auch alle Details im Blick habt, habe ich euch hier die wichtigsten Dinge, an die ihr denken müsst, mit ein paar Tipps zusammengestellt.
1. Wahl der Location
Bei der Suche nach der passenden Location spielt natürlich das Gesamtkonzept und Angebot die entscheidende Rolle. Dabei solltet ihr euch auch den Ort für die Freie Trauung zeigen lassen und euch schon einmal in euren Hochzeitstag hineinversetzen. Ist das der Ort, an dem ihr euch das Ja-Wort geben wollt? Fühlt sich das gut an? – Auf der Wiese hinter dem Landgasthof, unter der Pergola, im Pavillion, am Seeufer oder auf dem Steg am See, im Burggraben, vor dem Schloss?
Ganz wichtig ist dabei, dass die Location nicht nur draußen einen Ort für die Freie Trauung anbietet, sondern ihr euch gleich auch die Alternative für Regenwetter zeigen lasst, zum Beispiel einen gemütlichen Weinkeller oder das separate Kaminzimmer im Schloss. Natürlich wünschen wir uns immer wunderbare Sonne, aber nicht zu heiß. Nur manchmal weint der Himmel einfach Freudentränen. Apropos Sonne: Ein zu sonniger Platz für die Freie Trauung ist übrigens auch nicht optimal – denn wer will schon fast eine Stunde in der heißen Sommer-Sonne vor sich hinbrüten. Das gefällt weder euch als Brautpaar, noch euren Gästen. Daher solltet ihr auch in der Location anfragen, welche Möglichkeiten es gibt, euch und eurer Hochzeitsgesellschaft während der Freien Trauzeremonie ein bisschen Schatten zu spenden, zum Beispiel mit Sonnenschirmen, Zelten, Sonnen-Segeln oder ihr wählt direkt ein Fleckchen unter Bäumen.
Natürlich ist der Ort für eure Freie Trauung nicht zwingend die Location, wo dann auch die Hochzeitsfeier steigt. Wer weiß, vielleicht habt ihr einen Lieblingsplatz unter der alten Eiche am Waldrand, im Obstgarten von der Oma, auf dem kleinen Hügel hinter dem Dorf oder direkt an eurem Lieblingsbach oder im blühenden Park – als Ort für eure Freie Trauung gewählt. Ihr könntet natürlich statt Bänken oder Stühlen auch Strohballen als Sitzgelegenheit für eure Gäste herrichten oder für die Kinder Sitzdecken auf dem Boden ausbreiten. Oder ihr kennt jemanden, der einen Anhänger hat und euch ohne Probleme Bierbänke zum Ort eurer Freien Trauung bringen kann. All das ist natürlich möglich. Denkt nur daran, dass sich daraus ein recht hoher logistischer Aufwand ergibt und ihr viel organisieren müsst. Wichtig ist zum Beispiel auch die Frage, wie die Gäste vom Ort der Freien Trauung dann zur Hochzeitslocation kommen: Geht das zu Fuß in einem schönen Hochzeitszug, bei dem ihr voranschreitet und eure Hochzeitsgäste euch spazierend bis zum Sektempfang in der Location folgen? Fahrt ihr alle mit Autos und macht vielleicht einen Autokorso? Benutzt ihr die öffentlichen Verkehrsmittel? Alles ist möglich. Nur solltet ihr das vorher genau planen. Und auch hier die Frage: Was ist die Alternative bei „schlechtem“, also nassem oder kaltem Wetter?
2. Die Suche nach eurer passenden Hochzeitsrednerin
Im ersten Schritt recherchiert ihr nach passenden Freien Trauredner*innen, zum Beispiel in Hochzeitsfacebook-Gruppen eurer Heimatstadt oder ihr fragt bei euren Bekannten und Freunden nach, ob sie aus eigener Erfahrung jemanden empfehlen können. Idealerweise habt ihr auch schon einen genauen Termin für eure Hochzeit.
Bei der Wahl eurer Hochzeitsrednerin spielt euer Gefühl und euer persönlicher Geschmack die Hauptrolle: Nach was sucht ihr? Welche Art und Weise spricht euch an? Auf der Website lässt sich auch schon erkennen, wie sie bei der Vorbereitung eurer Freien Trauung vorgeht, welchen sprachlichen Stil die Traurednerin hat und wie sie euch als Brautpaar anspricht. Welche Leistungen könnt ihr bereits erkennen, die zu euren Vorstellungen passen? Ganz wichtig natürlich: Wirkt die Traurednerin auf euch sympathisch und vertrauensvoll?
Nachdem ihr eine Anfrage an die Traurednerin geschickt habt und sie an eurem Wunschtermin Zeit hat, macht ihr am besten ein persönliches Kennenlernen aus. So findet ihr am besten heraus, ob ihr zusammenpasst und ob ihr euch mit der Rednerin wohlfühlt. Wie gibt sie sich? Geht sie auf euch ein, stellt sie euch schon Fragen zu euren Vorstellungen oder spult sie nur ihr Standardprogramm ab? Gefällt euch die Art, wie sie spricht?
Ihr solltet euch zum Beispiel informieren, wie die Vorbereitungen für die Freie Trauung ablaufen. Was kommt etwa in dem Vorbereitungsgespräch auf euch zu? Befragt die Traurednerin auch noch Freunde oder Trauzeugen? Was ist ihr selbst bei ihrer Arbeit wichtig? Welche Lebenseinstellung und Philosophie steckt hinter ihrem Beruf?
Ein virtuelles Kennenlernen per Skype ist auch eine Möglichkeit, aber lange nicht so authentisch und echt, wie wenn ihr euch persönlich begegnet.
Jawohl, ihr habt eure Traurednerin gefunden – und wie geht’s weiter?
3. Vertrag
Die Traurednerin ist gefunden. Nun solltet ihr im Idealfall einen schriftlichen Vertrag abschließen. Normalerweise hat die Traurednerin hier einen Vertrag. So sind die Leistungen und Konditionen klar festgehalten und ihr wisst genau, welche Leistungen ihr erwarten dürft oder welche Kosten, zum Beispiel Reisekosten noch dazu kommen.
4. Musik
Eine Freie Trauung wird erst richtig festlich, wenn es davor, danach und zwischendurch auch schöne Musik gibt. Ob ihr jetzt eine Live-Sängerin, ein Streicher-Duo, einen Gitarrenspieler oder einen Chor engagiert, das bleibt ganz eurem Geschmack überlassen. Lieder von einer Playlist auf dem Smartphone abgespielt können mit einer entsprechend hochwertigen Musikbox oder -anlage auch für die perfekte Stimmung sorgen. Kümmert euch also auf alle Fälle um eine musikalische Begleitung für eure Freie Trauung. Eure Rednerin hat hier sicher einen guten Tipp für euch oder ihr habt sogar musikalische Freunde?
Im Vorfeld wäre es gut, wenn sich eure Traurednerin mit den Musikern abspricht. So kann eure Zeremonie richtig klangvoll und stimmig-rund vorbereitet werden. Welche Lieder gespielt werden, ist natürlich ausschließlich euer Wunsch. Die Musiker selbst haben jedoch meist schon ein schönes Repertoire oder eure Traurednerin kann euch aus Erfahrung berichten, was sich zum Beispiel für den Ein- oder Auszug gut eignet.
5. Vorbereitungstreffen mit Traurednerin
Ein paar Monate vor der Trauung trefft ihr eure Rednerin um ihr ganz viele Fragen zu beantworten und ihr viele Informationen und Geschichten, Anekdoten, Lustiges und Bewegendes von euch zu erzählen, so dass sie sich im wahrsten Sinne ein möglichst authentisches Bild von euch als Paar und euch als individuellen Menschen machen kann. Ihr erzählt von eurem Kennenlernen und was ihr euch so gedacht habt, von gemeinsamen Urlauben, dem Heiratsantrag oder von Herausforderungen, die ihr gemeinsam gemeistert habt. Die wesentlichen Dinge aus diesem Gespräch verarbeitet die Rednerin dann in einem längeren kreativen Prozess in einer Rede, in der ihr euch wieder erkennt. Ein Spiegel eures Lebens, eurer Persönlichkeiten.
Eventuell gibt es auch noch ein zweites Treffen in der Location, wo ihr euch traut – um dort zu besprechen, wie ihr sitzt, wo die Gäste sitzen und wie der Gesamtaufbau eurer Freien Trauung ist. Auch das Hochzeitsmanagement der Location hat hier oft schon ein paar Ideen, die sich bewährt haben.
6. Dekoration
Hier kommt es natürlich speziell auf den Ort der Freien Trauung an. Habt ihr Bäume, die zudem auch noch Schatten spenden, ist es schön, zum Beispiel gerade in Obstbäume bunte Bänder zu hängen,
die dann bei eurer Zeremonie über oder neben euch im Wind flattern.
Falls ihr einen Tisch vorne habt, bietet sich natürlich Blumenschmuck an. Hier könnt ihr einfach Wiesenblumen und Zweige nehmen oder ihr lasst euch von der Floristin, die für euch die Hochzeitstafel dekoriert noch ein schönes Gesteck für den Trauungstisch machen – auf dem vielleicht auch eure Hochzeitskerze steht?
Natürlich macht sich auch der Brautstrauss, den die Braut sowieso ablegt, sehr gut als Deko für den Trauungstisch!
Die Stühle oder Bänke oder Stuhlreihen könntet ihr zum Beispiel im Mittelgang jeweils mit Efeu oder Blumen schmücken. Was ich auf Hochzeiten auch oft sehe, sind individuell gestaltete Papiertaschentücher auf den Plätzen für „Freudentränen“.
Was auch immer sehr nett ist, wenn die Stühle von Braut und Bräutigam individuell hergerichtet sind. Das muss nicht immer die weiße Husse mit der großen Schleife sein, das können auch getrocknete Gräser und Lavendel sein oder jeweils ein Holzherz mit euren Namen drauf, das an einer Kordel von der Rückenlehne des Stuhls hängt. Was auch immer euch gefällt und je nachdem, in welchem Stil ihr eure Hochzeit gestaltet. Vielleicht wollt ihr zwei komplett unterschiedliche Stühle – einen im Bauhausstil und der andere eher verschnörkelt und barock?!
Nur noch ein paar Tage…
7. Getting Ready
Ihr solltet unbedingt genügend Zeit für Frisieren, Schminken und Anziehen einplanen – das gilt für Braut und Bräutigam. Eure Friseurin kann euch da sicher eine realistische Einschätzung geben. Damit alles stressfrei abläuft, plant ihr am besten eine Stunde vor Beginn der Freien Trauung „startklar“ zu sein und zwar nicht nur ihr, sondern auch eure Trauzeugen oder Brautjungfern. Vielleicht gibt es vor eurer Freien Trauung auch noch ein kleines Foto-Shooting mit einem First-Look an einem besonderen Ort? Auch dafür solltet ihr in Absprache mit dem Fotografen noch genügend Zeit einplanen. So dass ihr nicht zu eurer Freien Trauung hetzen müsst, sondern im wahrsten Sinne des Wortes jeden Schritt bewusst genießen könnt.
8. Ringe und Utensilien
Jetzt wird es Zeit, die letzten wichtigen Details für eure Freie Trauung vorzubereiten. Zum Beispiel: Sind alle Utensilien, die ihr für die Freie Trauung braucht da? Wer bringt sie mit – die Traurednerin, die Trauzeugen oder ihr selbst?
Wer passt an eurem besonderen Tag auf die Ringe auf – in welchem Gefäß oder auf welchem Brettchen oder Kissen kommen sie dann bei eurer Freien Trauung zum Einsatz? Wer bringt euch die Ringe nach vorne und wer hält euch die Ringe hin? Die Traurednerin oder Trauzeugen, Kinder … oder werden die Ringe sogar in ein Ritual miteingebunden? Kommen sie zum Beispiel auf einem langen seidenen Band durch die Reihe und Hände all eurer Gäste nach vorne zu euch?
9. Eheversprechen
Falls ihr euch ein ganz persönliches Ehe-Versprechen geben wollt – so habt ihr es natürlich vor der Freien Trauung auswendig gelernt 😉 Je nachdem – es ist auf jeden Fall wichtig, dass ihr euer Eheversprechen mit dabei habt und zwar am besten in ausreichend großer Schrift, so dass ihr es gut lesen könnt, auch wenn eure Hände ein bisschen zittern. Im Idealfall hat aber eure Traurednerin eure Eheversprechen bereits ausreichend groß ausgedruckt dabei und ihr entspannt euch und braucht im Vorfeld an nichts zu denken. Ihr sollt euch einfach nur freuen und im richtigen Moment euer Versprechen geben.
10. Wetter?!
Auch die Wetterfrage ist ein paar Tage vorher nochmals entscheidend, um eventuell auf Plan B, was den Ort der Freien Trauung angeht, auszuweichen.
11. Technik
Die Musikanlage, bzw. Mikrophon für die Freie Trauung ist organisiert und ihr habt auch einen technik-affinen Freund oder Freundin aus eurem Freundeskreis damit beauftragt, sich um die Musik
(falls sie aus der Box kommt) zum richtigen Zeitpunkt zu kümmern. Hier kann euch der Hochzeitsmanager der Location auch eventuell helfen.
Sprecht außerdem mit den Musikern, ob sie ihre Technik mitbringen oder was sie brauchen. Vorsicht, bei feuchtem Wetter wird es zum Beispiel draußen mit Streichern schwierig!
12. Ankommen der Gäste
Oft ist es der Bräutigam, der am Ort der Freien Trauung die eintrudelnden Gäste empfängt. Und meist ist er damit schon ganz gut beschäftigt. Am besten brieft ihr im Vorfeld zwei Freunde, die die Gäste an ihre Plätze führen – etwa die Familie in den vorderen Reihen. Wichtig ist auch, dass die beiden darauf achten, dass die Gäste kurz vor Beginn der Zeremonie bereits ihre Plätze einnehmen.
Vielleicht gibt es auch noch ein paar Materialien auf den Plätzen zu verteilen? Auch das ist eine gute Aufgabe für die beiden Helfer*innen. So ist der Bräutigam entlastet und kann eventuell noch eins, zwei, drei Gläser Wasser zur Beruhigung trinken, um der Vorfreude auf die Braut und der Aufregung zumindest ein bisschen „Herr“ zu werden.
13. Glückwünsche und Sekt
Der Ablauf der Freien Trauung ist in groben Zügen mit eurer Traurednerin besprochen. Der Rest wird von selbst laufen. Danach gibt es Sekt, Saft oder Bier (?) zum Anstoßen und vielleicht ein paar Häppchen. Hier sind besonders die Gäste dankbar, die aufgrund der langen Anfahrt schon ein bisschen Hunger haben.
Ihr habt euch auch bereits dazu Gedanken gemacht, wo ihr euch nach der Freien Trauung „postieren“ wollt, um die Glückwünsche eurer Gäste zu empfangen. Am besten steht neben euch auch ein Tisch zur Ablage von Geschenken und vielleicht eine schön dekorierte Kiste mit Schlitz für die Umschläge. Was ich auch nur empfehlen kann: Bestimmt im Vorfeld einen Geschenke-Beauftragten, der sich anschließend um den Transport und die sichere Aufbewahrung all eurer kostbaren Geschenke kümmert. So habt ihr den Kopf frei und könnt euch ganz auf euer Fest konzentrieren und einfach genießen.
Sagt Ja zueinander. Mehr Liebe braucht die Welt.
Eure Redekünstlerin Sabine
Ihr seid noch auf der Suche nach Eurer Freien Traurednerin? Schreibt mir einfach eine kurze Mail über das Kontaktformular.
Ich freue mich riesig, euch kennenzulernen.
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